Tiefgründige Lovestory
- tausendundeinbuch
- 26. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Seid ihr schon einmal in Irland gewesen? Ich war schon einige Male dort und liebe die Grüne Insel, deshalb griff ich sofort zu, als ich in der Buchhandlung „Last Call for Love“ von Sarah Grunder Ruiz, erschienen bei Goldmann, sah. Was ich bekommen habe, war aber etwas anderes als der Klappentext vermuten lässt.
Kurz zum Inhalt:
Die junge Straßenmusikerin und Weltenbummlerin Raine strandet völlig verzweifelt in einem kleinen irischen Pub nachdem ihr alles gestohlen wurde. Dort trifft sie auf Jack, den Pub-Besitzer, der ihr sofort einen Job und damit eine Perspektive bietet. Doch eigentlich will Raine gar nicht nur an einem Ort bleiben, doch je länger sie in diesem kleinen irischen Städtchen ist, desto mehr schließt sie nicht nur den Ort sondern vor allem Jack ins Herz. (Und natürlich auch den Pub-Kater, denn diesen darf man bei „Last Call for Love“ nicht unerwähnt lassen.)
Meine Meinung:
So ein bisschen wurde ich vom Klappentext in die Irre geführt, denn für mich ist der Trope nicht Opposites Attract, denn beide, sowohl Raine als auch Jack, haben so ihre Mental Health Themen und verstehen sich deshalb sofort. Der Roman wird aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten Raine und Jack aus der ich-Perspektive erzählt. Dies ermöglich es mir tief in die Gedankengänge der beiden zu blicken. Und auch das ist etwas, das ich dem Klappentext nicht entnehmen konnte. Jack hat Zwangsstörungen, Raine ADHS, und der Roman beschreibt die Einschränkungen, die beide auf Grund dieser Diagnosen haben gut. Beide Hauptcharaktere sind sehr tief ausgearbeitet und auch die Nebencharakter liebevoll gezeichnet. Ich mochte sie alle sehr. Doch auch wenn es für mich viele Schmunzelmomente beim Lesen gab, muss ich hervorheben, dass dieser Roman sehr tief, in sehr ernste Themen einsteigt. Mich hat dies zu keinem Zeitpunkt gestört, aber ich könnte mir vorstellen, dass es anderen Leser:innen so gehen könnte, denn der Klappentext lässt dies nicht vermuten. Einen minimalen Abzug bekommt das Buch jedoch von mir, da das Ende dann doch zu schnell abgehandelt wurde und für mich etwas zu glatt war, vor allem wenn man bedenkt, welches Augenmerk vorher auf die Zwangsstörungen von Jack gelegt wurde.
Ich kann diesen Liebesroman jeden von Euch ans Herz legen, der gerne Charaktere mit Ecken und Kanten hat und auch ernste Themen zur Sprache kommen.
4,5 von 5 Sternen



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