Ungewöhnliche Grundidee
- tausendundeinbuch
- 9. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Welchen Thriller habt ihr zuletzt gelesen? Bei mir war es „Happy End“ von Sarah Bestgen, erschienen bei Bastei Lübbe. Wie ich ihn so fand, erfahrt ihr hier.
Unbezahlte Werbung, da Buch selbst gekauft.
Kurz zur Handlung:
Ben verschwindet mit nur vier Monaten spurlos von seiner Krabbeldecke, ein Albtraum für jeden. Auch die Polizei findet keine heiße Spur. Nach einem halben Jahr taucht er genauso mysteriös wieder auf. Doch in Isa, der Mutter, kommen Zweifel auf: Ist dieses Kind wirklich Ben? Waren seine Augen schon immer so blau? Isa beginnt Fragen zu stellen und stößt dabei auf dunkle Abgründe in ihrer heilen Familienidylle.
Meine Meinung:
Gleich zum Anfang beginnt der Thriller mit einem Paukenschlag: Ben verschwindet spurlos, entführt von seiner Kuscheldecke während Isa den Trockner leert. Sofort tauchte ich in die Geschichte ein und konnte Isas Denken und Handeln nachvollziehen. Der Handlungsstrang bis zu Bens Auftauchen wird kurz und knapp gehalten, doch danach kam für mich eine echte Durststrecke. Über hundert Seiten folgen wir Isa durch ihren Alltag als Mutter, begleiten sie auf Kinderspielplätze und sehen mit Unverständnis zu, wie ihr Mann Marc immer nur durch Abwesenheit glänzt. Ich verstehe, warum wir diese Bilder benötigen, denn sie sind ein wichtiger Teil der Story, nur leider war mir dieses Storytelling hier zu langatmig. Doch wenn man diese Durststrecke überwunden hat, nimmt der Thriller an Fahrt auf, und es wird noch einmal spannend. In diesem Teil bietet die Autorin einige Plottwists, die ich so habe kommen sehen, die aber stimmig und spannend erzählt waren. Der Schreibstil von Sarah Bestgen hat mir gut gefallen, auch wenn sie für mich alles immer etwas zu sehr auserzählt. Dies ist aber meine ganz persönliche Meinung.
Ein Thriller muss für mich fast immer ein Pageturner sein, denn er steht und fällt mit der Handlung und dem schnellen Erzählstil. Deshalb lässt mich „Happy End“ etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite war die Story gut durchdacht und konstruiert, nur leider musste ich mich über 150 Seiten lang zwingen, das Buch zur Hand zu nehmen. Von daher kann ich den Leser all denen unter Euch empfehlen, die einen langsameren Storyaufbau bevorzugen. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.



Kommentare